Ganikowskij Igor
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Solo exhibition gallery Pudelko, Bonn,2002

Dr. Vomm „Moralische Räume“ (Rede galerie Pudelko,2006)


Moralische Räume heißt diese Ausstellung mit Werken von Igor Ganikowskij. Diesen Titel trägt auch eine Abhandlung, die der Künstler im vergangenen Jahr geschrieben hat. In ihm fasst er in Worte, womit er sich  in seinem künstlerischen Werk immer wieder neu auseinandersetzt.

Die Thematik, um die es dabei geht,  ist so umfassend wie endlos. Sie ergibt sich aus dem Spannungsfeld zwischen Schöpfer und erschaffener Welt. Sie wird diskutiert, seit die Menschheit existiert. Immer wieder gibt es neue Blickwinkel, neue Perspektiven. Besonders interessant ist es, wenn die persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse eines Künstlers ein neues Licht auf dieses Thema wirft. 

Nicht ohne Grund hat der Direktor des Museums Ostwall in Dortmund,  Dr. Ingo Bartsch seine Artikel,  über das Schaffen des Künstlers im Katalog zur Ausstellung in seinem Museum „Das geistige Tagebuch von Igor Ganikowkij“ genannt.

Zunächst möchte ich Ihnen kurz die  Konzeption des Künstlers vorstellen:

Das gesamte  Schaffen von Igor Ganikowskij  - von Anfang an bis zu seinen jüngsten Werken -  widmet sich dem Thema der „moralischen Räume“.  Nur der Winkel seiner Betrachtung und seine Form des Ausdrucks ändern sich - was wir auch bei dieser Ausstellung sehen können.

Früher haben wir auch  figurative Elemente in seinen Werken gesehen, die aber immer eine symbolische Bedeutung hatten.  Während der weiteren Entwicklung des Künstlers werden seine Arbeiten immer mehr von allen unwesentlichen befreit bis sie sich in seinen jüngsten Werken  in eine nahezu sakrale Formel wandeln.

Ganikowskij  sehen wir als Nachfolger seiner  berühmten Vorgänger: Kasimir Malevich, Vasiliy Kandinski, Michail Matjuschin, Pit Mondrian oder des Amerikaners Barnett Newmann und anderer. Alle diese Künstler haben neue Welten für den Betrachter entdeckt –  um Unsichtbares in eine sichtbare Form zu bringen.

Die Ziele der Kunst sind - sich des Menschen und des Platzes zu erinnern, den dieser im Weltgebäude einnimmt.   Eben in den „moralischen Räumen“, die sich in den Meisterwerken von Ganikowskij spiegeln. Er gibt in seinen Bildern  den Betrachtern die Chance,  die große Welt zu erkennen und deren  Verbindung mit dem Menschen zu betrachten.

Ganikowskij ist  als Künstler hier nicht nur den Weg  seiner Vorgänger weiter gegangen. Er hat   dieses Thema  weiterentwickelt.

Diese Entwicklung sehen wir in folgendem Ablauf: Am Anfang des 20. Jahrhunderts haben die Künstler einen neuen, abstrakten Raum in der Malerei entdeckt und verstanden. Sie haben eine Hilfestellung angeboten, mit dem Ausdruck der Bildenden Kunst ein wenig mehr  adäquat über die Welt sprechen zu können, die vor uns versteckt ist. Das „Schwarze Quadrat“ von Malevitsch ist ein Beispiel dafür, ebenso wie  seine suprematischen Kompositionen, oder auch das Werk „Bewegung“ von Michail Matjuschin und andere Werke.

Jetzt, hundert Jahre später,  versucht  Ganikowskij auf neue Weise  diese versteckte Welt zu detailisieren und ihr Funktionen zu verstehen und verständlich zu machen.  Zuerst muss die Entdeckung gemacht werden und dann erst kann das Bearbeiten und das Beherrschen folgen. Entsprechend hat der hoch angesehene  Spezialist  der russischen Avantgarde, der ehemalige Direktor des  Silkenberg Museums,  Dr. Troels Andersen, gesagt: „Das Werk von Igor Ganikowskij fasziniert mich sehr: ich dachte immer, dass es nicht möglich sein wird, in Richtung Malevitsch etwas Neues zu sagen".

Und mir persönlich scheint es symbolisch, dass Dr. Andersen seine Kariere mit einer Ausstellung des bis zu diesem Zeitpunkt völlig in Vergessenheit geratenen Kasimir Malevitsch im Steidelik Museum in Amsterdam begonnen hat. Beendet hat er seine   lange Kariere als Direktor 2004 mit einer Einzelausstellung von Igor Ganikoskij in seinem Museum.

In dem  eingangs zitierten Artikel hat Ganikowskij  eine Frage von Martin Heidegger in dessen Beitrag „Kunst und Raum“ aufgegriffen. „Ist der physikalisch-technische Raum wahr und einzig?“.

Die Antwort Ganikowskijs heißt „Nein“. Das drückt er in seinem bildnerischen Werk ebenso aus wie mit Worten. Er schreibt:

„Wenn ich früher zu definieren versucht habe, was mich bei meiner künstlerischen Arbeit beschäftigt, habe ich davon gesprochen, dass es mir darum geht, das Unsichtbare bzw. Verborgene aufzudecken, andere Welten und Räume zu entdecken. Das ist zwar richtig, aber zu allgemein.

Wenn ich also aus heutiger Sicht definieren soll, was mich im künstlerischen Diskurs beschäftigt hat bzw. beschäftigt, dann würde ich dies die Erforschung moralischer Räume nennen.

Ich aber behaupte ausgehend von meiner individuellen menschlichen Erfahrung, dass jeder  Punkt im Raum darüber hinaus auch eine moralische Komponente aufweist - und die künstlerische Praxis hilft mir, dieses Fühlen und Wissen in sichtbare Formen zu übersetzen. Damit möchte ich sagen, dass jeder Punkt im Raum neben seinen physischen Eigenschaften auch eine andere, moralische Information in sich trägt, wobei just diese moralische Komponente von entscheidender Bedeutung ist und die physischen Eigenschaften des Raums zu verändern vermag.

Jeder Punkt des uns umgebenden Raums hat seinen eigenen Satz an charakteristischen Eigenschaften: irgendwo ist die Temperatur höher, irgendwo niedriger, irgendwo gibt es mehr Barmherzigkeit, irgendwo so gut wie keine.

Das Modell von einer großen Welt wird von dem Maler in der Serie "Die große Komposition" dargestellt. Die große Welt unterteilt er dabei in drei Teile. Die hellen Stufen ist die Welten des Lichtes. Schwarz symbolisiert die Welt der Dunkelheit. Zwischen beiden - eingeschlossen, fast erdrückt - befindet sich die rote Welt.

Diese ist ein Symbol unseren Welt, der Welt, die wir bewohnen. Ihre Dramatik liegt darin, dass sie gleichzeitig diese beiden anderen Welten, die zueinander in Opposition stehen, verbindet und auch sie  trennt.

 In dieser Pufferzone geschieht die Hauptarbeit des Menschen - die Befreiung des Lichtes, das in unserer Seele gefangen ist.

In dieser Welt gibt es weder absoluten schwarz noch absolut weiß. Jeder Punkt in diesem Raum erkämpft sich weiß und schwarz. Diese Welt, die zwischen Weiß und Schwarz liegt, hat eine moralische Struktur. Spannungsfeld von Gut und Böse.

Andere Eigenschaften von  den „moralischen Räumen“ zeigt uns das Werk „Licht“ vom diesem Jahr. Wenn wir dieses Werk von vorne beobachten, dann sehen wir eine Komposition aus weißen, diagonalen Streifen. Sie wirken, als würden sie in der Luft hängen. Wenn wir dieses Bild von links her anschauen, entdecken wir geheimnisvolle rote Zeichen. Wie Buchstaben.

Und wir erinnern uns an den Beginn der Tora, den Beginn der Schöpfungsgeschichte: „Am Anfang schuf Gott das Licht“. Und es fällt uns der erste Satz aus dem Johannes-Evangelium ein: „Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort“.

Wir entdecken, dass die „roten Wörter“ sich zwischen Weiß und Schwarz befinden, dass Wort und Licht sich verbinden können und in einander verwandelt werden. Wenn wir weiter dieses Werk betrachten, dann sehen wir, dass die Buchstaben in Wörter übergehen und die Wörter in Sätze . Je weiter nach links wir bei unserer Betrachtung gehen, umso mehr scheinen sich die Wörter und Sätze zu verschmelzen. Es wird immer schwieriger, sie zu lesen.

Wenn wir diese Arbeit von der rechten Seite her anschauen, sehen wir die Zeichen ähnlich. Doch jetzt haben sie die graue Farbe angenommen. Das ganze Bild wirkt wie in einem Spiegel, der zugleich die Farbe und damit die Wahrnehmung ändert.

Das ist die Vielfalt der Welt. Nichts behält die selbe Bedeutung.

Dieses Bild kann man weiter und weiter betrachten. Alles hat mit weißen Strichen angefangen. Doch es wandelt sich ständig. Das ist eine Welt , die ständig pulsiert und sich permanent verändert. Typisch für die Arbeit von Ganikowskij.

Wenn das alles mit seiner Technik von 3-deminsionalen Elementen umgesetzt wird, deren Schatten die Wirkung sich ergänzen  und ständig in Bewegung sind, dann bekommen wir ein ewig lebendes Objekt.

Ich möchte noch kurz die Arbeit "Fallen" erwähnen. Diese Arbeit kann man als Element der "moralischen Räumen" interpretieren.

Ganikowskij schreibt:

„Tore sind eines der wichtigsten Elemente der moralischen Räume. Verletzt der Mensch die Gesetze der moralischen Räume, schafft er dadurch einen neuen (negativen) Subraum, verändert den alten Raum und betritt durch ein Tor diesen neuen. Dieser Raum wiederum weist bereits veränderte Eigenschaften auf und gleicht in der Regel einem Labyrinth, in dem der Mensch lange umherirren kann - manchmal sein ganzes Leben lang - bis er erkennt, was er falsch gemacht hat, und an welchem Punkt dies geschehen ist. Dann kann er diesen Raum wieder verlassen, und der von ihm geschaffene negative Subraum wird annulliert. Die Eigenschaften des früheren Raums werden wiederhergestellt.“

Dabei ist zu bemerken, dass – wenn man diese "Fallen" von vorne ansieht – man sie nicht sieht. Denn sie sind von der Farbe her mit dem Hintergrund identisch. Erst wenn man die Position, und damit den Blickwinkel, ändert, kann man sie entdecken. Genau wie im alltäglichen Leben.

Abschließend möchte ich sagen, dass Ganikowskij sich als Künstler eine eigene Welt erschaffen hat. Er bewohnt sie und hat eine eigene Sprache für sie entwickelt. Ich habe versucht, die Tür zu dieser Welt ein wenig zu öffnen. Wer sie betritt, wird vieles entdecken, das auch zu einem anderem Verstehen unserer Welt führen kann.


 

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